Während alle auf den Sommer warten entdeckt ihr Porto im November für einen Bruchteil der Kosten

Der November zeigt Porto von seiner authentischsten Seite – wenn die sommerlichen Touristenströme längst abgezogen sind und die zweitgrößte Stadt Portugals ihre wahre Persönlichkeit offenbart. Graue Wolken ziehen über die charakteristischen Azulejo-Fassaden hinweg, während warmes Licht aus gemütlichen Cafés und Tavernen auf die glänzenden Kopfsteinpflasterstraßen fällt. Für eine Wochenendreise mit Freunden ist Porto im Herbst geradezu perfekt – die Temperaturen bleiben mild, die Preise sinken spürbar und die Stadt gehört wieder den Einheimischen.

Eine Stadt zwischen Tradition und Moderne entdecken

Porto empfängt seine Besucher mit einer einzigartigen Mischung aus mittelalterlichen Gassen und avantgardistischer Architektur. Die Ribeira, das historische Flussufer-Viertel, erstrahlt besonders im gedämpften Novemberlicht in warmen Ockertönen. Hier könnt ihr stundenlang durch die verwinkelten Straßen wandeln, während der Duft von geröstetem Kaffee und frisch gebackenem Brot aus den kleinen Lokalen strömt.

Das wahre Porto zeigt sich jedoch erst, wenn ihr euch von den Haupttouristenrouten entfernt. In den Vierteln Cedofeita und Miguel Bombarda pulsiert das alternative Herz der Stadt. Street Art schmückt Hauswände, kleine Galerien öffnen ihre Türen und in versteckten Innenhöfen entstehen spontane Konzerte – perfekt für eine Gruppe abenteuerlustiger Freunde.

Unvergessliche Erlebnisse für wenig Geld

Kulturelle Schätze ohne teure Eintritte

Die berühmte Livraria Lello, oft als eine der schönsten Buchhandlungen der Welt bezeichnet, verlangt zwar einen kleinen Eintrittspreis von etwa 5 Euro, doch dieser wird beim Kauf eines Buches verrechnet. Das Innere mit seiner geschwungenen Treppe ist fotografisches Gold wert und sorgt garantiert für beeindruckende Erinnerungsfotos.

Kostenlos hingegen ist der Besuch der Igreja do Carmo mit ihrer atemberaubenden Azulejo-Außenfassade. Die bläulich schimmernden Kacheln erzählen Geschichten aus vergangenen Jahrhunderten und bieten unzählige Fotomotive für eure Gruppe.

Panoramablicke ohne Höhenangst-Budget

Der Torre dos Clérigos mag das Wahrzeichen Portos sein, doch für den besten kostenlosen Ausblick solltet ihr zur Ponte Dom Luís I spazieren. Von der oberen Ebene dieser imposanten Eisenbrücke eröffnet sich ein spektakulärer 360-Grad-Blick über die Stadt und den Douro. Besonders am späten Nachmittag, wenn die Sonne tief steht, taucht das warme Licht die roten Dächer in ein magisches Glühen.

Gastronomische Abenteuer für kleine Budgets

Porto ist ein Paradies für Feinschmecker mit schmalen Geldbeuteln. Die berühmte Francesinha, ein deftiges Sandwich mit Fleisch, Käse und einer speziellen Soße, bekommt ihr in authentischen Lokalen bereits ab 8 Euro. Diese herzhafte Spezialität ist perfekt zum Teilen und macht satt für Stunden.

In den traditionellen Tascas, kleinen Nachbarschaftslokalen, erhaltet ihr dreigängige Menüs oft schon für 12-15 Euro. Hier speist ihr Seite an Seite mit Einheimischen und erlebt die wahre portugiesische Gastfreundschaft. Besonders empfehlenswert sind die frischen Meeresfrüchte – Porto liegt schließlich nur wenige Kilometer vom Atlantik entfernt.

Portwein-Verkostungen jenseits der Touristenfallen

Während die großen Kellereien in Vila Nova de Gaia saftige Preise für Führungen verlangen, findet ihr in kleinen Weinhandlungen der Altstadt oft kostenlose Verkostungen. Die Inhaber teilen gerne ihr Wissen und ihre Leidenschaft, besonders wenn sie merken, dass echtes Interesse besteht.

Praktische Tipps für ein günstiges Wochenende

Clever übernachten

Hostels in zentraler Lage bieten Mehrbettzimmer bereits ab 15-20 Euro pro Person und Nacht. Viele verfügen über Gemeinschaftsküchen, wo ihr euer eigenes Frühstück zubereiten könnt. Apartments über Kurzzeitvermietungsplattformen sind für Gruppen oft noch günstiger – rechnet mit etwa 25-35 Euro pro Person für ein ganzes Apartment in guter Lage.

Fortbewegung ohne Taxi-Stress

Das öffentliche Verkehrssystem Portos ist hervorragend ausgebaut und erschwinglich. Eine Andante-Karte für die Metro kostet nur 0,60 Euro und die Fahrten schlagen mit etwa 1,60 Euro zu Buche. Noch günstiger wird es mit einem 24-Stunden-Ticket für 7 Euro, das alle öffentlichen Verkehrsmittel einschließt.

Zu Fuß ist Porto jedoch am schönsten zu erkunden. Die Stadt ist kompakt genug für ausgedehnte Spaziergänge, und gerade die steilen Gassen offenbaren ihre Geheimnisse nur den Wanderern. Tragt bequeme Schuhe – die Kopfsteinpflasterstraßen können rutschig werden, besonders bei dem gelegentlichen Novemberregen.

Geld sparen bei Aktivitäten

Viele Museen bieten an bestimmten Wochentagen freien Eintritt für Einheimische und EU-Bürger. Das Museu Nacional Soares dos Reis beispielsweise ist sonntags bis 14 Uhr kostenlos zugänglich. Plant eure Besuche entsprechend und informiert euch vorab über solche Sonderregelungen.

Der November-Bonus: Authentizität erleben

Was den November besonders reizvoll macht, ist die Möglichkeit, Porto abseits der Hochsaison-Hektik zu erleben. In den Märkten der Stadt – besonders im Mercado do Bolhão – nehmt ihr euch die Zeit für Gespräche mit den Händlern. Sie erzählen gerne von ihren Produkten und geben Geheimtipps für die beste Zubereitung.

Das mildere Wetter lädt zu ausgedehnten Erkundungstouren ein. Bei Temperaturen um die 15-18 Grad könnt ihr stundenlang durch die Stadt wandeln, ohne ins Schwitzen zu geraten oder zu frieren. Packt eine leichte Regenjacke ein – die kurzen Schauer im November sind meist schnell vorüber und hinterlassen die Stadt in einem besonders klaren, frischen Licht.

Ein Wochenende in Porto im November beweist, dass großartige Städtereisen nicht teuer sein müssen. Mit durchdachter Planung, Offenheit für lokale Gepflogenheiten und der Bereitschaft, auch mal abseits der ausgetretenen Pfade zu wandeln, werdet ihr eine Stadt entdecken, die euch mit ihrer Wärme und Authentizität in ihren Bann zieht. Die Erinnerungen an die gemeinsamen Entdeckungen mit euren Freunden werden noch lange nachwirken – genau wie der Geschmack des ersten echten Portweins.

Was würde dich im November in Porto am meisten reizen?
Versteckte Street Art entdecken
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Regnerische Kopfsteinpflaster Spaziergänge
Authentische Tascas fernab Touristen

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