Diese 5 Pflanzenöle sollten Sie sofort aus Ihrer Küche entfernen: Was Lebensmittelhersteller vor Ihnen verheimlichen

Wenn Sie vor dem Supermarktregal stehen und ein Pflanzenöl für die Familienküche auswählen, wirkt die Entscheidung meist simpel. Schließlich sollte Pflanzenöl aus gepressten Samen oder Früchten bestehen – mehr nicht. Doch die Realität ist komplexer: Während native, kaltgepresste Öle frei von Zusatzstoffen sind, können auch diese durch natürliche Prozesse problematische Verbindungen entwickeln.

Die Lebensmittelindustrie nutzt bei raffinierten Ölen verschiedene Verarbeitungsschritte, um diese länger haltbar zu machen und ihre Eigenschaften zu verbessern. Gleichzeitig entstehen dabei sowohl gewollte als auch ungewollte Veränderungen im Produkt, die Verbraucher kennen sollten.

Was passiert bei der Ölverarbeitung wirklich

Für native und kaltgepresste pflanzliche Speiseöle sind grundsätzlich keine Zusatzstoffe zugelassen. Diese werden mechanisch ohne Hitze und Chemikalien gewonnen und anschließend nur gefiltert. Dennoch können auch diese Öle während der Lagerung problematische Verbindungen entwickeln.

Wissenschaftler der Justus-Liebig-Universität Gießen haben in allen getesteten Öltypen – einschließlich Bio-Produkten – bis zu acht unterschiedliche Genotoxine nachgewiesen. Diese Stoffe wie oxidierte Linolensäure und epoxidierte Fettsäuren entstehen durch natürliche Oxidationsprozesse, besonders wenn Öle längere Zeit der Luft ausgesetzt sind.

Bei der industriellen Raffination entstehen zusätzlich ungewollte Nebenprodukte wie Glycidyl-Fettsäureester oder 3-MCPD-Ester durch starke Erhitzung. Diese Fettsäure-Ester waren im Tierversuch auffällig, das Bundesinstitut für Risikobewertung schätzt die Risiken jedoch aufgrund strenger Grenzwerte und regelmäßiger Kontrollen als gering ein.

Warum Kindergesundheit besondere Aufmerksamkeit verdient

Der kindliche Organismus reagiert sensibler auf verschiedene Substanzen als der erwachsene Körper. Die Leber von Kindern ist noch nicht vollständig entwickelt und kann Fremdstoffe schlechter abbauen. Gleichzeitig nehmen Kinder pro Kilogramm Körpergewicht mehr Nahrung zu sich.

Besonders relevant wird dies, wenn Pflanzenöl täglich verwendet wird – beim Braten, Backen oder in Fertigprodukten. Rapsöl und Sonnenblumenöl werden häufig in hochverarbeiteten Lebensmitteln eingesetzt, wo sie mit Zucker und anderen Zusätzen kombiniert werden.

Positive Aspekte nicht übersehen

Eine Metaanalyse von 42 Studien zeigt deutlich: Rapsöl hat positive Auswirkungen auf die Herzgesundheit und senkt den LDL-Cholesterinwert nachweislich. Das Problem liegt oft nicht beim Öl selbst, sondern bei seiner Verwendung in stark verarbeiteten Produkten mit hohem Zucker- und Salzgehalt.

Kennzeichnung und Werbeversprechen richtig verstehen

Begriffe wie „natürlich“, „rein“ oder „traditionell hergestellt“ auf Ölverpackungen sind rechtlich nicht einheitlich geschützt. Die Angabe „kaltgepresst“ hat jedoch eine konkrete Bedeutung und kennzeichnet Öle, die mechanisch ohne Hitzeeinwirkung gewonnen wurden.

Besonders bei der Formulierung „ohne künstliche Konservierungsstoffe“ sollten Verbraucher genau hinschauen, da natürliche Antioxidantien in hohen Konzentrationen ähnliche Wirkungen haben können.

Die Zutatenliste richtig entschlüsseln

Bei raffinierten Ölen können verschiedene Zusatzstoffe vorkommen:

  • Antioxidantien zur Verlängerung der Haltbarkeit
  • Emulgatoren wie Lecithin zur Verbesserung der Textur
  • Entschäumungsmittel bei der Verarbeitung
  • Stabilisatoren in speziellen Produktvarianten

Je länger die Zutatenliste, desto stärker wurde das ursprüngliche Produkt in der Regel verarbeitet. Verbraucher können dies als Orientierung für ihre Kaufentscheidung nutzen.

Bewusste Auswahl für Familien

Native, kaltgepresste Öle aus biologischem Anbau bieten die beste Produktqualität ohne zugesetzte Zusatzstoffe. Der höhere Preis spiegelt den aufwendigeren Herstellungsprozess wider. Dennoch sollten auch diese Öle richtig gelagert und zügig verbraucht werden, um die Bildung von Oxidationsprodukten zu minimieren.

Regional produzierte Öle von kleineren Herstellern unterliegen oft weniger industriellen Verarbeitungsschritten. Direktvermarkter auf Wochenmärkten können meist konkrete Auskunft über ihre Herstellungsmethoden geben und schaffen Transparenz beim Herstellungsprozess.

Beim Kauf sollten Verbraucher auf dunkle Glasflaschen achten, die das Öl vor Lichteinwirkung schützen. Klare Plastikflaschen können auf stärkere industrielle Verarbeitung hindeuten.

Praktische Tipps für den Alltag

Die richtige Lagerung beeinflusst die Qualität erheblich: Öle gehören kühl, dunkel und fest verschlossen aufbewahrt. Angebrochene Flaschen sollten zügig verbraucht werden, um die Bildung schädlicher Oxidationsprodukte zu vermeiden.

Für verschiedene Verwendungszwecke eignen sich unterschiedliche Öltypen: Zum scharfen Anbraten hochhitzestabile, raffinierte Öle verwenden, für Salate und kalte Küche native Öle bevorzugen. Dies reduziert sowohl die Schadstoffbelastung als auch den Verlust wertvoller Nährstoffe durch falsche Anwendung.

Die bewusste Auswahl von hochwertigen Pflanzenölen erfordert zunächst mehr Aufmerksamkeit beim Einkauf, zahlt sich jedoch durch bessere Produktqualität und gesundheitliche Vorteile aus. Wichtig ist dabei, sowohl die positiven Eigenschaften von Pflanzenölen zu würdigen als auch mögliche Risiken durch falsche Lagerung oder übermäßigen Konsum in verarbeiteten Produkten zu vermeiden.

Welches Pflanzenöl kaufst du für deine Familie?
Bio kaltgepresst
Günstiges raffiniertes
Regionales vom Markt
Schaue nie aufs Etikett
Verwende gar keins

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